Unbedingt beherzigen
In Wildwechselzonen sind erhöhte Achtsamkeit und gedrosseltes Tempo die besten – und derzeit einzigen – Vorkehrungen, um Zusammenstöße zu vermeiden. Besondere Vorsicht ist in der Dämmerung und nachts geboten. Das Risiko ist jedenfalls nicht zu unterschätzen: Fährt man mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h beispielsweise ein 80 kg schweres Wildschwein an, beträgt das Aufprallgewicht ganze zwei Tonnen! Abgesehen vom Tierleid und beschädigten Fahrzeugen ist bei Wildunfällen auch die Verletzungsgefahr für Menschen groß und in den letzten Jahren im Schnitt sogar um 13 % gestiegen. Besonders gefährdet sind Motorradfahrer, aber auch PKW-Insassen überstehen Begegnungen mit Wildtieren oft nicht ohne Blessuren. Eine vorausschauende Fahrweise ist allen Fahrzeuglenkern anzuraten!
Richtig agieren und reagieren
Die meisten Wildunfälle mit Personenschäden ereignen sich in Nieder-/Oberösterreich und in der Steiermark, doch auch in anderen Bundesländern ist man vor „wilden“ Überraschungen nicht gefeit: Taucht ein Wildtier in Nähe der Fahrbahn auf, sollten Sie sofort stark bremsen und dabei das Lenkrad festhalten, erst dann blenden Sie das Licht ab und hupen mehrmals. Und selbst wenn die Versuchung groß ist, einfach auszuweichen: Ein rasches Lenkmanöver ist wesentlich riskanter als ein Zusammenstoß! Besser ist es, die Spur zu halten.
Kommt es zu einem Unfall, ist die Stelle unverzüglich abzusichern und unbedingt die Exekutive zu verständigen – bei Nichtmelden eines Wildschadens machen Sie sich strafbar! Getötetes Wild mitzunehmen oder verletzte Tiere zum Tierarzt zu bringen, ist ebenfalls nicht erlaubt. Gibt es Verletzte, leisten Sie erste Hilfe und rufen einen Krankenwagen.
Digitale Unterstützung
In naher Zukunft werden Nachtsicht-Assistenzsysteme elektronische Hilfe zur Vermeidung von Wildunfällen bieten können, doch sind sie derzeit noch nicht ausgereift und kaum verfügbar. Die Anpassung der Geschwindigkeit bleibt also die beste Strategie, um Unfällen vorzubeugen.